Welches Laufrad?

[Töfchen]

Natürlich kann man auch ohne Laufrad Fahrradfahren lernen. 
Sonst könnten wir "Alten" ja alle nicht Fahrradfahren. 

sag ich doch

ausserdem meinte ich, dass da nicht jedes Kind gleich ist

[Muepfel]

Leon bekommt zu Ostern auch ein Puky Wutsch und den dazugehörigen Helm dazu. Grad wenn es dann mal leicht den Berg runtergeht gewinnen die Dinger schon an Fahrt. Hab da schon einiges gesehen bei uns (bei uns gleich gegenüber ist die Grundschule und der Kiga), wo ich dachte da darf jetzt kein Steinchen liegen oder kein Auto kommen wenn die Kids ohne Helm unterwegs sind.

[Ruby]

Als ich am Sonntag mit Haggu hier in der Küche saß, musste ich an diesen Fred denken.

Es kamen 4 Jungs den Berg hoch. Einer in Michis Alter, die anderen 3 schon älter. 2 hatten Skateboards dabei, einer einen City-Roller und einer ein Fahrrad. Der in Michis Alter setzte sich auf sein Skateboard, sein Bruder fuhr stehend und zu 4. rasten sie hier den Berg runter.

Es ist nicht der steilste Berg, den es hier so gibt, dennoch hat er ne ganz gute Steigung und auch Länge und flach ist was anderes.

Ich musste dann an meine Kindheit denken. Ich stand in dem Alter mit meinen Rollschuhen da oben am Berg. Meist fuhr ich dort an und bog dann bei uns in den Hof ein und fuhr unten gegen die Hauswand und stützte mich dort ab. Allerdings bin ich auch den Berg auf Rollschuhen runter.

Würden meine Kids das heute machen, hätte ich wohl seeeeeeeehr arg mit mir zu kämpfen, sie nicht davon abzuhalten. Zumal ich wohl auch erst meckern würde, um mich dann zurück zu pfeiffen.

Die Straße wird im Winter als Schlittenberg benutzt und die Großen sind als sie ca. 10 waren da auch mit dem Bobbycar runter gefahren. Sie ist soweit einsichtig, dass man sieht, wenn ein Auto kommt. Weiter unten wirds dann gefährlicher. Aber selbst wenn ich wüsste, da käme 100%ig kein Auto, hätte ich echt Mühe, sie das machen zu lassen.

Ich glaube, heute ist man vorsichtiger. Manchmal fehlt mir die Leichtigkeit, mit der man früher Kinder hat Dinge machen lassen.

Als Kind bin ich in Bäume geklettert, um dort oben ein Buch zu lesen. Oder einfach um zu klettern. Ich bin im Herbst in den mit Blätter bedeckten Misthaufen gesprungen und hatte meine wahre Freude daran. Meine Oma hatte ein Sofa im Kinderzimmer, dass man auseinanderfalten konnte. Wir haben vom Bett aus Rollen vorwärts auf dieses Sofa gemacht. In der Scheune hatten wir Ringe und Schaukelstangen zum Turnen.

Ganz anders, als meine / unsere Kinder heute aufwachsen. Manchmal fehlt mir diese Art damit umzugehen wirklich

[grün]

Ich verstehe genau, was du meinst Ruby.

Irgendwie hat sich die Sicht der Dinge auch sehr verändert, bzw der Umgang damit, wenn was passiert. Heute wird den Eltern viel schneller ein Vorwurf gemacht "Wie können die ihr Kind nur unbeaufsichtigt lassen/ xy machen lassen...". Als wir klein waren hat man sowas eher als Unglücksfall ohne Verschulden anderer gesehen. Aus Schaden wurde man klug.

Ich denke mir oft, ob nicht die "freier aufwachsenden" Kinder letztendlich unbeschadeter davon kommen, weil sie früh lernen mit gefährlichen Situationen umzugehen und diese richtig einzuschätzen.

Schwierige Sache, man will ja sein Kind auch nicht bewusst ins Verderben laufen lassen.

[sancho]

Mir gehts überhaupt nicht darum das sie das gar nicht dürfen  Fröschli darf vieles wo andere die Hände zusammen schlagen und ich finde: dann stürzt sie halt mal, und sie stürzt eigentlich wenig für das was Madame klettert 

Mir geht es um die Hauptstrasse. Wir liefen auch alleine in den KiGa/Schule und waren ab der 3. mit dem Velo unterwegs. Aber wir fuhren nicht so in die Strasse rein und es hatte nur schon vor 20 Jahren (man bin ich alt) einfach auch weniger Verkehr.  Auch finde ich das Tempo einfach enorm...ich habe oft das Gefühl den Eltern fehlt wie die Zeit den Umgang zuerklären. Es ist auch so, dass man erst ab der 3. mit dem Velo durfte vorher musste man laufen. Unser Weg führe sogar durch einen mini Wald und dann an einem Bach entlang bis zu Weiher und der andere Weg zum Dorfbrunnen. Hey ich hoffe das Fröschli später so ein Weg hat wo sie entdecken kann usw und hoffe einfach sie hat soviel Glück wie wir, das das Eis hält im Winter 

Ich frag mich sogar oft wieso Kinder auf einen BobbyCar/Laufrad einen Helm brauchen  also wens nur auf der Quartierstrasse ist.

[Littlenightflower]

@Little: Kannst Du wirklich kein Rad fahren oder nur nicht gut/gerne? Verständlich, dass Du dann gewisse "Hemmungen" hast. Trotz allem würde ich es einem Kind wohl nicht vorenthalten, er muß ja nicht in eurer Straße üben. 
Aber das hat ja auch noch Zeit... und Stützräder gibt's ja dann auch noch.

Ja Stützräder könnte ich gut gebrauchen. 
Ich bin seit glaube ich 18 Jahren nicht mehr richtig gefahren. Habe es vor 4 Jahren mal probiert und es war eine Katastrophe und für mich und den Verkehr echt gefährlich.
Hier ist eigentlich nur Berg. Also im Ort selbst ist es mit dem Fahren echt schlecht. Hier in einer Seitenstraßen geht es mal 10 Meter flach geradeaus. Allerdings alles ohne Bürgersteig und mit überall parkenden Autos. Da habe ich als Kind schon meine ersten Lackschäden verursacht.  Sicher wird er irgendwie Radfahren lernen, nur nicht mit mir und wir werden das sicher auch nicht regelmäßig machen.

Also Helm auf dem Laufrad, ich weiß nicht ob ich da echt einen großen Sinn drin sehe.

Sicher war man früher unbedarfter in vielen.
Man muss aber auch dazu sagen, dass hier in der Straße vielleicht 3-4mal am Tag ein Auto kam. Heute sind es mindestens 10mal so viel und oft auch mit hohem Tempo. Natürlich wird Darian deshalb nicht den Tag auf der Straße verbringen so wie wir das damals konnten.
Ansonsten weiß und erfährt man einfach auch mehr als früher. Ist doch verständlich das man seine Kind da einfach beschützen will.

[Ruby]

@grün
Sehe ich auch so.
Man konnte mehr testen und war daher auch geschulter.


@Little
Es geht doch nicht nur um den Straßenverkehr. Ich meine das bezogen auf sehr viele Situationen, die oft gar nichts mit Straße zu tun haben.

Was kletterte ich früher auf Bäumen rum. Da gibt es keine Autos
Vom Bett runter eine Rolle vorwärts auf eine Matratze würde ich meine Kids nicht machen lassen. Da denk ich sofort an Genickbruch.

Das fängt an bei einem Helm auf dem BobbyCar oder dem Wutsch. Wo fährt man mit den Dingern denn schon. Seltenst auf der Straße, wo auch Autos sind.

Ich hab oft das Gefühl, man traute früher Kindern mehr zu. Und wenn mal was passierte, zählte es als Lehrgeld und nicht als verletzte Aufsichtspflicht und Verantwortungslosigkeit.

Wenn meine auf einer kleinen Mauer entlangrennen, hab ich sofort bedenken, die könnten daneben treten und runterfallen. Was bin ich früher auf solchen Mauern rumgerannt. Hab davon auch noch eine Narbe am Knie Aber war halt so und gut ist.

Auch unsere Eltern wollten uns damals sicher beschützen - einfach auf eine andere Art als heute. Bei meinen Großeltern (wo ich die meiste Zeit war), durfte ich so viel. Dafür bin ich wirklich dankbar. Und doch, manchmal wünsche ich mir, ich könnte sie auch so lassen und sie da noch mehr ermutigen.


@sancho
Wenn du siehst, wie andere Kinder damit fahren, ist ja nicht der Roller oder das Laufrad das Problem, sondern der Umgang mancher Kinder damit. Dann liegt es einfach in der Verantwortung der Eltern, den Kids den Umgang damit beizubringen und sie im Verkehr erst dann fahren zu lassen, wenn sie es auch wirklich können.  Auf Nebenwegen, Wald und Wiese dürfen sie ja ganz anders rumheitzen, als auf der Straße

[grün]

Zum Thema Helm auf dem Laufrad:

Ich sehe da zwei Punkte die dafür sprechen:

1. Wie mehrfach bereits geschrieben- Kinder werden mit dem Laufrad ziemlich schnell, auch in kleinen Nebenstraßen gibt es rumliegende Steine, Bordsteinkanten, Gullideckel usw. Da kann man schon gewaltige Abstürze hinlegen. Die sind halt nicht so stabil wie ein Dreirad oder ein Bobbycar und im Gegensatz zu erwachsenen Fahrradfahrern auf der Landstraße sind Kinder für sich selbst evtl mehr Gefahr als ein schnelles Auto. Das ist wie zu sagen: Ach, so lange ich im Wohngebiet unterwegs bin brauche ich mich im Auto nicht anschnallen.

2. Gewöhnung. Für Ben ist es völlig selbstverständlich, dass Fahrrad (und für ihn ist sein Laufrad auch ein Fahrrad) NUR und ausschließlich mit Helm gefahren werden darf. Ich denke ich hätte zu tun, wenn ich ihn ohne Helm aufs Laufrad ließe, dass er ihn dann auf einem "richtigen" Fahrrad akzeptiert. Und da halte ich Helme nicht nur für sinnvoll sondern es ist in D einfach (nicht umsonst) gesetzlich geregelt, dass Kinder nur mit Helm auf's Rad dürfen.

[Ruby]

Bei den Gründen geb ich dir Recht. Bei uns läuft das Laufrad auch unter Fahrrad. Auf nem Wutsch finde ich es aber alles, nur nicht nötig.

[grün]

Ich denke beim Wutsch kommt es darauf an wie das Kind fährt und wo man unterwegs ist. Ben hatte keinen auf, war aber oft unterwegs wie ein Henker, und eben auch auf der Straße weil wir das Wutsch genutzt haben um spazieren zu gehen, einkaufen zu gehen, zum Spielplatz zu fahren...
Bei uns ist es sehr eben, da geht das ohne Helm, auch wenn es ihn bei einem leichten Hügel mal so aus der Kurve gesemmelt hat, dass er sich den Vorderzahn abgeplatzt hat. Würde ich so bergig wohnen wie Little und das Wutsch als "Transportmittel" nutzen, dann würde ich evtl auch über einen Helm nachdenken.

Grundsätzlich finde ich ihn da aber auch nicht nötig.

Ich meinte aber auch mit meinem beitrag Little und Sancho die auch beim Laufrad den Helm als unnötig erachten.

[Svelani]

Der Helm ist bei uns auf dem Laufrad absolute Pflicht!
Lars hätte bereits einen Schädelbruch gehabt ohne Helm. Und wir wohnen nun wirklich sehr ruhig und haben nur eine ganz leichte Steigung in der Straße.

[Nilpäd]

Vermutlich bin ich ja mal wieder übervorsichtig, aber für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Laufrad und Fahrrad. Mit beiden können Kinder schwer stürzen. Deshalb dürften meine Kinder auf Beidem nur mit Helm fahren.

Bei einem Wutsch und auch Bobby-Car würde ich wahrscheinlich unterscheiden, wo das Kind damit fährt. Im Garten, auf einem (abgeschlossenen) Hof oder so, würde ich vermutlich auch mal auf den Helm verzichten. Auf bzw. an Straßen auf keinen Fall. Schon allein wegen der Gefahr durch parkende Autos. Was, wenn jemand das Kind auf dem Wutsch nicht sieht, weil es so niedrig ist und ihm eine Autotür beim aussteigen vor den Kopf knallt?

Wie gesagt, vermutlich bin ich da überbesorgt, aber genau Letzteres ist durchaus schon vorgekommen. Das entsprechende Kind hatte ich dann mit einer Hirnschädigung in "meiner" KiTa-Gruppe der Lebenshilfe.

[fidgety]

Kennt jemand das Pukylino? Ich würde von der Beschreibung jetzt mal sagen, es ist einfach nur etwas niedriger als das Wutsch. Da steht ab 75cm, beim Wutsch ab 80cm. Achja und es hat keine Pendelachse. Mmmmh, dann wäre das vielleicht doch schon eher ab 1 was, aber wahrscheinlich dann nicht so lange, denke mal unserer hat eh schon etwa 80cm und laufen sollte er bei beiden können...

[nenya]

Ist tatsächlich er kleiner. Ich finde ihn nicht so geschickt wenn man länger was von will. Der normale Wutsch ist besser.

[Lilly]

fidgy, setz ihn doch bei Baby*ne oder so mal drauf.
Die haben da meist zumindest das Wutsch da und Du bekommst einen Eindruck wegen der Größe.